Christliches Engagement

Wie wir die wahren Nöte der Welt sehen lernen

An der VFMG-Leiterkonferenz zeigte René Christen von der Kirche im Prisma biblische Grundlagen für den Gemeindebau. Bill Wilson aus New York erklärte, wie eine Vision für die Verlorenen entsteht.
Bill Wilson

Die Leiterkonferenz der Vereinigung Freier Missionsgemeinden (VFMG) vom Wochenende im Campus Sursee stand unter dem Motto «Es ist mögliCH». Auch heute noch ist es in der Schweiz möglich, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden. Mit dieser Kernbotschaft wurden 330 Leitende im Gemeindedienst ermutigt und neu herausgefordert.

Geheimnisse des Wachstums

Gottes Geschichte mit der Kirche im Prisma in Rapperswil-Jona SG war das Thema der Gesprächsrunde. Pastor René Christen, 58, erläuterte seine Erfahrungen im Gemeindebau. Die Kirche im Prisma, eine FEG, ist innerhalb von 17 Jahren konstant von 60 auf heute 800 Besucher an einem Wochenende gewachsen. Der Pastor sprach über vier Dimensionen des Gemeindebaus: das übernatürliche Wirken Gottes, seelsorgerliche Verkündigung und Begleitung, kompetentes Management und zeitgemässes Marketing, also der Auftritt nach aussen. Christen erklärte das «Indianer-Prinzip»: Wie ein Indianer-Missionar müsse auch eine Schweizer Gemeinde vor Ort die Kultur und die Sprache der Indianer, der «Einheimischen», kennen lernen, um sie erreichen zu können. Wie Programm, Musik, Sprache, Gemeindegebäude und die Missionare selber auf die «Indianer» wirkten, entscheide darüber, ob sie Vertrauen fassen könnten oder verscheucht würden.

In Kleingruppen, nach Gemeinden aufgeteilt, wurde über die Gesprächsrunde ausgetauscht. Dabei beschäftigte unter anderem die Frage, warum vor allem homogene, altersspezifische Gruppen wie das ICF wachsen. Mehrgenerationengemeinden wie beim VFMG hätten durchaus Zukunft, sofern den Jungen viel Freiraum geschenkt werde. Bei der Kirche im Prisma führte dieser Freiraum zu einem eigenständigen Jugendgottesdienst.

Wo niemand hingehen will

Einen ganz anderen Ansatz, wie das Feuer für Evangelisation am Brennen gehalten werden kann, zeigte Pastor Bill Wilson, Gründer von «Metro World Child» (früher «Metro Ministries») in New York. Mit mobilen Sonntagsschulen erreicht die Organisation weltweit jährlich Hunderttausende Grossstadtkinder. «Wie entsteht eine echte Vision?», fragte Wilson. «Es ist ein Prozess, von den eigenen Problemen wegzuschauen und die wahren Nöte der Welt zu sehen.» Jesaja habe zum Herrn gesagt: «Hier bin ich, sende mich!» (Jesaja, Kapitel 6, Vers 8). Eine echte Vision beginne mit dem Blick nach oben, wenn wir den Herrn als den erkennen, der er wirklich ist. Wenn wir uns von Gott verändern liessen, also eine Vision nach innen hätten, könne Gott uns auch eine Vision nach aussen schenken. Tief betroffen von der Not der Kinder auf den Abfallbergen in den Philippinen, gründete Bill Wilson, seit 45 Jahren im vollzeitlichen Dienst, später den Arbeitszweig «Metro Philippinen». Wilson: «Es ist unsere Entscheidung, dort hinzugehen, wo niemand hingehen will.»

In sieben Arenen über Gebet und Evangelisation erhielten die Konferenzteilnehmer weitere Werkzeuge, um mutig auf kirchenferne Menschen zuzugehen. Ein besonderes Highlight war der Galaabend mit einem festlichen Essen und dem Stück «FischAugä» von der «bepe gospel-comedy». Darin liessen Beat Müller und Peter Wild auf humorvolle, tiefgründige Weise Szenen aus den Evangelien lebendig werden.

Dieser Artikel wurde freundlicherweise von «ideaSpektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Datum: 22.03.2013
Autor: Christian Bachmann
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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