Polizisten rufen zum Beten auf

Gewalt mit gefalteten Händen bekämpfen

Die Gewalt in der Schweiz ist gestiegen. Neben konsequent angewendeten Gesetzen sieht Felix Ceccato zwei weitere Punkte: Die Kirche muss für den Erhalt der christlich-ethischen Werte kämpfen und die Christen sollen für die Behörden beten. In unserem Interview nimmt Felix Ceccato, Präsident der «Christlichen Polizei Vereinigung Schweiz» (CPV) Stellung zum Thema.
Felix Ceccato

Livenet: Felix Ceccato, Gewalt auf der Strasse hat in den letzten Jahren zugenommen. Wo sehen Sie von der CPV die Hauptprobleme?
Felix Ceccato: Ja, gemäss der Schweizerischen Kriminalstatistik hat die Kriminalität in der Schweiz allgemein zugenommen. Damit verbunden auch die Gewalt. Die Hauptprobleme sind nicht so einfach zu identifizieren, denn die Ursachen von Gewalt sind oft tiefgründig und komplex verwurzelt in unserer Gesellschaft. Das Zusammenleben und die Zusammenarbeit werden immer herausfordernder, sowohl in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit. Egoismus, fehlende Toleranz und Eigenverantwortung führen dazu, dass wir heutzutage einfach ausleben, was wir wollen und was uns gerade Spass macht. Ethische oder christliche Werte interessieren dabei niemanden mehr. Letztlich hat jede Gesellschaft die Probleme, die sie sich selber schafft.

Wie muss aus Ihrer Sicht das Problem angegangen werden?
Einerseits muss der Staat konsequent gegen Gewalt vorgehen. Die sogenannte 3D-Strategie – Dialog, Deeskalation, Durchgreifen – ist dazu sehr geeignet. Politiker können die Rahmenbedingungen für die Gesellschaft, zum Beispiel mit strengeren Gesetzen, anpassen, sollte dies nötig sein. Die Justiz muss diese Gesetze konsequent anwenden. Die Wirtschaft kann einen Beitrag leisten, indem sie genügend Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Die Kirchen könnten aktiver für die Erhaltung der christlich-ethischen Werte kämpfen. Eine Verbesserung würde sich auf jeden Fall einstellen, wenn jeder bei sich selber anfängt und das, was er von andern erwartet, auch selber lebt.

Die Lage kann ermüden – suchen eher säkulare Berufskollegen vermehrt nach spiritueller Unterstützung bei der CPV oder bei christlichen Kollegen?
Die Christliche Polizei Vereinigung hat seit längerem eine etwa gleich bleibende Anzahl an Mitgliedern und Sympathisanten. Die zunehmende Gewalt gegen und der Verlust des Respekts gegenüber Polizistinnen und Polizisten beschäftigt uns alle aber sehr. Die Bibelstelle in 1. Timotheus 2 wird immer wichtiger. Dort heisst es: Man solle für alle besonders beten, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber.

Wie gehen die Mitglieder der CPV persönlich und bei ihren Treffen mit Stress um?
Durch persönliche Gespräche, oftmals auch durch fachliche Begleitung, wollen wir unseren Kolleginnen und Kollegen eine Hilfe und Stütze sein und ihnen helfen, Ängste und schwierige Erlebnisse zu verarbeiten. Es ist für uns hilfreich zu wissen, dass wir mit allen Sorgen, Nöten und Fragen zu Gott kommen können. Wir sind überzeugt, dass er sich um unsere Ängste kümmert, wie das in 1. Petrus 5,7 verheissen wird.
 
Vor rund einem Jahr ist die Polizeibibel erschienen. Wie ist sie angelaufen?
Mit unserem Ethikhandbuch «Frieden stiften» haben wir einerseits einen Ratgeber für die Zoll-, Grenzwacht- und Polizeikolleginnen und -kollegen zur Hand, der zu ihrem täglichen Begleiter werden kann. Andererseits ist dieses Ethikhandbuch spannend für alle Mitmenschen, die für unseren Staat und die Polizei beten wollen. Es enthält Gedanken zu christlicher und polizeilicher Ethik, Grussworte bekannter Politiker und Persönlichkeiten aus Polizei, Grenzwacht und Militär, sowie das Neue Testament, Sprüche und ausgewählte Psalmen - und es kann beim «Brunnen Verlag» bezogen werden. Wir hoffen, dass wir die Nachfrage gerade auf die Weihnachtszeit hin noch steigern können.

Mehr zum Thema:
CPV

Ethikhandbuch «Frieden stiften» bestellen

zum Dossier «Jugendgewalt»

Stellungsnahme der EDU und EVP

Datum: 07.09.2011
Autor: Daniel Gerber

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung