Christliche Institution „Quellenhof-Stiftung“ feiert Zertifizierung

Winterthur. Seit 11 Jahren ist die Quellenhof-Stiftung im Grossraum Winterthur unter Randgruppen tätig, insbesondere unter suchtkranken Jugendlichen und solchen mit psychischen Schwierigkeiten. Das Ziel ist die Rehabilitation und die Wiedereingliederung der Betreuten in die Gesellschaft.

In den vergangenen Jahren fanden manche junge Männer und Frauen durch Entzug und Therapie den Weg zurück in ein selbstverantwortliches, geordnetes Leben. Kürzlich feierte die Quellenhof-Stiftung die Zertifizierung ihres Qualitätsmanagementsystems (QMS). Die im Raum Winterthur tätige Stiftung führte in den letzten zwei Jahren das QMS QuaTheDA (Qualität Therapie Drogen und Alkohol) ein. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde das Zertifikat präsentiert. Unter den Gratulanten war auch der Präsident des Schweizerischen Dachverbandes Stationäre Suchttherapie (SDSS) EVP-Nationalrat Heiner Studer.

Therapiestationen, die durch das Bundesamt für Sozialversicherungen subventioniert werden, müssen über ein Qualitätsmanagementsystem verfügen und 19 qualitative Bedingungen erfüllen. Von dieser Anforderung ist auch die Quellenhof-Stiftung betroffen. Obwohl die Stiftung seit der Gründung im Jahre 1990 versucht, einen grossen Teil ihrer Ausgaben durch Erträge aus den Arbeitszweigen und Spendengeldern zu decken, ist sie neben den Taggeldern auch auf Defizitbeiträge des Bundesamtes für Sozialversicherungen angewiesen. Die Stiftung entschied sich deshalb das Qualitätsmanagementsystem QuaTheDA einzuführen.

Christliches Profil gegen aussen vertreten

QuaTheDA wurde vom Bundesamt für Gesundheit lanciert und hat zum Ziel, die Drogentherapie in der Schweiz in einen langfristigen Prozess der Qualitätsentwicklung einzubinden. Die Quellenhof-Stiftung betreibt eine Zentrale Anlaufstelle für Suchtbetroffene, die Entzugsstation Beth Shalom, das Therapiehaus Quellenhof, eine Ambulante Beratungsstelle und verschiedene Aussenwohngruppen. Für alle diese Arbeitszweige wurde QuaTheDA angewandt. Dies bedeutete für alle Mitarbeiter neben der Betreuung der Therapieteilnehmer einen grossen zusätzlichen Aufwand, der nun mit der Zertifizierung belohnt wurde. Es zeigt sich, dass christliche Therapiestationen die Konfrontation mit allgemeingültigen Standards nicht scheuen müssen. Es ist jedoch unabdingbar, ganz klar zu seinem christlichem Profil zu stehen und dieses gegen aussen zu vertreten.

Zur Zertifizierungsfeier konnte der Geschäftsführer der Quellenhof-Siftung, Marcel Mettler Vertreter von Gemeinden und Kirchgemeinden begrüssen. Behördenvertreter der Standortgemeinden bezeugten durch ihre Anwesenheit die Verbundenheit mit der Stiftung. Heiner Studer, Präsident des SDSS betonte die Wichtigkeit christlicher Institutionen in der schweizerischen Therapielandschaft. Er gratulierte der Quellenhof-Stiftung zur Zertifizierung und freute sich, dass eine weitere christliche Institution die hohe Hürde der Zertifizierung geschafft hat.

Bestehendes Beziehungsnetz

Michel Villard, der Auditor der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (SQS) traf auf seinem Rundgang durch die Quellenhof-Stiftung in allen Bereichen engagierte Mitarbeiter an, die ihre Arbeit mit viel Sorgfalt, Professionalität und Erfahrung verrichten, wovon die Therapieteilnehmer sicherlich profitierten. Er erwähnte zudem, dass christliche Institutionen den Vorteil eines vorhandenen Beziehungsnetzes aufweisen. Was in anderen Institutionen mühsam aufgebaut werden müsse, sei durch christliche Gemeinden und deren Angebot oft im Hintergrund vorhanden.