Burnout

Auch christliche Mitarbeitende können ausbrennen

Wir leben in einer stressigen Zeit. Unter besonderem Stress stehen aber oft auch Mitarbeitende christlicher Werke. Ihnen kann geholfen werden, wenn sie sich helfen lassen. 
Burnout

Pfarrerin Claudia Bandixen, ehemalige Präsidentin des Kirchenrates der Reformierten Kirche Aargau und heutige Direktorin von Mission 21 (u.a. mit der «Basler Mission») hat in ihrem neuen Amt eine Beobachtung gemacht. Sie sehe die Tendenz, sagte sie kürzlich, dass sich in christlichen Werken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst ausbeuten würden. Wie ist so etwas möglich?

Für Christen ist ja letztlich Gott der Arbeitgeber. Dies gilt für alle Berufe – und für Angestellte in christlichen Werken ganz besonders. Dass Gott seine Leute ausbeutet, können wir getrost ausschliessen. Aber vielleicht kann gerade die hohe Identifikation mit der Aufgabe und dem Glauben dazu führen, dass insbesondere Angestellte in einem frommen Umfeld ihre Grenzen beim Arbeiten überschreiten. So wie Verena Birchler, die Kommunikationsverantwortliche von ERF Medien. Im «idea Spektrum» Nr. 23 schildert sie ihren Weg ins Burnout. Die «energiegeladene, selbstbewusste» Frau arbeitete zeitweise 20 Stunden täglich und sagt dazu: «Leistungsträger sind besonders gefährdet. Menschen mit hohem Verantwortungsbewusstsein oder auch Perfektionisten wollen immer noch mehr – und das noch besser, noch schneller.»

Die Kommunikationsfachfrau musste lernen, dass nicht alles sehr gut sein muss, «gut reicht auch». Mit einem guten Rhythmus, Bewegung, Ruhe und einem entschlackten Beziehungsnetz hat sie ihr Leben wieder in eine gesunde Balance gebracht – und darüber ein Buch geschrieben.

Mir sind solche Erfahrungen nicht fremd. «Gibt es mich überhaupt noch als Privatperson, oder bin ich ständig daran, mich beruflich bzw. in öffentlichen Aufgaben mit andern Menschen und Situationen zu beschäftigen?» Das fragte ich mich in meiner kürzlichen Stillewoche. Seither habe ich meine Tages- und Wochenplanung umgestellt und den Sonntag gemäss der biblischen Vorlage wieder zu einem «Ruhetag» und zu einem «Tag des Herrn» gemacht. Schliesslich ist er es, der meine «guten Werke» möglich macht, ja: Er bereitet sie sogar vor (Die Bibel, Epheserbrief, Kapitel 2, Vers 10). Was gibt es Besseres als sich darauf zu konzentrieren, dieses Vorbereitete – gelassen, aber hartnäckig – zu tun?

Datum: 02.07.2013
Autor: Hanspeter Schmutz
Quelle: Magazin INSIST

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