Fairphone

Das Smartphone des reinen Gewissens

Die gemeinnützige «Waag Society» in Amsterdam hatte genug. Sie wollte die Konsumenten auf das schmutzige IT-Geschäft aufmerksam machen. Entstanden ist eine Arbeitsgemeinschaft, die das «Fairphone» produziert.
Fairphone

Zwischen 30 und 60 verschiedene Rohstoffe sind für ein Smartphone nötig: Coltan aus dem Kongo, Lithium aus Bolivien, Kupfer aus Chile und so weiter. Oft sind die Bedingungen in den Minen und bei den späteren Zulieferern sehr schlecht. So berichtet beispielsweise die Zeitung «Welt»: «Sichtbar wurde dies in der Selbstmordwelle chinesischer Mitarbeiter des Zulieferers Foxconn und in den Berichten über den Coltanabbau im Kongo. Das Erz Coltan, aus dem das Metall Tantal gewonnen wird, ist für Handys unerlässlich und stammt häufig aus Minen in dem ehemaligen Bürgerkriegs-Staat. Die Gelder der Hersteller füllten nicht selten die Kriegskasse der Konfliktparteien.»

«Als Apple letztes Jahr zum ersten Mal die Namen seiner Lieferanten publik machte, standen 156 Zulieferer auf der Liste», dokumentiert der «Tages-Anzeiger» und weiter: «Das sind jene, mit denen Apple direkt einen Vertrag hat. Woher die Halbfertiger und die Schmelzer die Ware beziehen, ist nicht klar, und unter welchen Bedingungen die Rohstoffe abgebaut wurden, schon gar nicht.»

Bald 20‘000 Fairphones

Auch wenn es nur geringste Mengen an Rohstoffen sind, die im einzelnen Handy verarbeitet sind: Bei rund sechs Milliarden Handys weltweit ist die Nachfrage gigantisch.

Fairphone-Geschäftsführer Bas van Abel räumt laut der «Welt» ein: «Komplett fair ist unser Handy noch lange nicht, aber sicher besser als alle Konkurrenten». Zu verzweigt seien die weltweiten Lieferketten. Das Team reiste in den Kongo, um den Ursprung von Coltan und Zinn zu prüfen. So weit möglich wird verhindert, dass Kriegsfürsten mitverdienen, Kinderarbeit können die Hersteller aber noch nicht verhindern. Auch fand sich in Europa kein Produzent und so wurde in China eine Fabrik beauftragt. Das Partnerunternehmen A`Hong verpflichtet sich weitgehend auf die Normen der UN-Arbeitsorganisation ILO, produziert also ohne Diskriminierung, Kinder- und Zwangsarbeit.

Die ersten 20‘000 Fairphones kommen im Oktober 2013 auf den Markt.

Datum: 03.07.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung