Ernährungstipps

Damit der Geist und das Fleisch willig is(s)t

Gute Vorsätze fasst man sich für das neue Jahr gerne, zum Beispiel abnehmen und fitter werden. Meistens nimmt aber nur der Vorsatz ab. Dennoch ist es möglich, dieses Ziel umzusetzen. Zum Beispiel mit den Tipps von Ernährungsberater Michael Burger.
Ingeborg und Michael Burger leiten
Michael Burger empfiehlt täglich fünf Portionen Früchte und Gemüse.
Zum Frühstück sollten sich ein, zwei Früchte «dazugesellen» (Foto: FoeNyx).

Oft setzen sich Menschen zu hohe Ziele oder sie sind nicht definiert genug - so dass man sie nicht überprüfen kann, sagt Ernährungsberater und Vitapower*-Geschäftsführer Michael Burger. «Das Wissen um gesunde Ernährung ist bei ganz vielen Menschen vorhanden.» Das Problem liege in der Umsetzung.

Wer weiterhin den Genuss pflege, habe langfristig mehr Erfolg, als Leute, die in strikte Diät oder Askese gehen. «Dann schafft man es nicht und lässt alles wieder fahren. Der Jojo-Effekt!»

Wieder einen 5000er erklommen

«Eine Kundin träumte davon, wieder Bergtouren machen zu können», schildert Michael Burger. «Sie war aber oft erschöpft und müde. Dann erhielt sie eine Publikation von uns in die Hände. Sie sah, dass es einen Weg geben könnte, bei dem sie ihren Traum wieder leben könnte.» So habe sie ihre Ernährung umgestellt. «Sie genoss mehr Salat, Gemüse, Früchte und setzte auch Nüsse auf den Speiseplan. Süsses ersetzte sie durch köstliche Trockenfrüchte; auch sie bieten viel Genuss und Freude.»

Schritt für Schritt setzte habe sie diese Neuausrichtung umgesetzt. «Eines Tages erhielten wir von ihr eine Karte: Im Alter von sechzig Jahren erklomm sie einen 5000er-Berg in Alaska; das freute uns sehr und für sie war das der Hit.»

Die Formel

Michael Burger empfiehlt als ersten Schritt, neben den normalen Mahlzeiten täglich fünf Portionen Früchte und Gemüse zu essen. «Als nächstes nimmt man vor dem Mittagessen und dem Abendbrot zwei Portionen Salat ein und dem Frühstück fügt man ein bis zwei Früchte bei.»

Zwischendurch statt einem Schokoriegel eine Handvoll Nüsse essen, verbessere die Lage ebenfalls. «Mit tierischen Produkten sollte man zurückhaltender sein, weil diese sehr viele Kalorien beinhalten und gerade in Wurstwaren verbergen sich viele versteckte Fette. Es gibt eine riesige Palette an farbenfrohen, schmackhaften, aromahaltigen Produkten aus Früchten, Gemüse, Dörobst, Nüssen - wenn man da beginnt zu Geniessen, kommt der Genuss nicht zu kurz und die Gesundheit profitiert enorm.»

Zu zweit an- und abpacken

Im positiven Sinn empfehle sich eine Rechenschaftsbeziehung. «Es hilft, wenn man mit jemandem über Niederlagen spricht und auch ermutigt wird, das Vorgenommene umzusetzen. Wir Menschen sind soziale Wesen und vielleicht hat ein Freund oder eine Freundin das gleiche Ziel - ein wöchentlicher Austausch hilft.» Die Erfahrung zeige, dass es zu zweit einfacher gehe.

Sinnvoll sei, Ziele zu formulieren. Im Sinn von: «Ich ernähre mich anders, damit ich wieder meinen Lieblingssport ausführen kann oder damit ich ohne ausser Atem zu geraten eine Treppe hochgehen kann.»

Wichtige Träume

Leute die eine Spitzenleistung vollbringen, haben einen Traum, bilanziert Burger und verweisst auf Antoine de Saint-Exupery, der schrieb: «Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, die Arbeit einzuteilen und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem endlosen weiten Meer!»

Michael Burger: «Wenn wir wieder eine Sehnsucht haben, Dinge zu tun, die wir früher tun konnten, dann motiviert das, Disziplin zu halten und manchmal auch auf etwas zu verzichten, aber es ist ein lohnender Verzicht, wenn man im Hintergrund eine Vision hat.»

Geist isst willig, Fleisch isst schach

Eine Studie eines Ernährungskonzerns schrieb: «Der Geist isst willig, aber das Fleisch isst schwach» - mit zwei «s» geschrieben. «Es ist interessant, dass eine wissenschaftliche Studie das so feststellt. Es fehlt nicht am Wollen, sondern an der Tat», sagt Burger. «Da kommt mir ein Bibelvers in den Sinn. Gott sagt, dass er beides schenkt, das Wollen und das Vollbringen.* Dieser Punkt ist entscheidend. Man kann den Schöpfer um Hilfe bitten und mit ihm im Gespräch stehen. Ich kann mit Jesus über Siege reden und ihm danken. Und dort wo ich es nicht gelingt, kann ich seine Hilfe in Anspruch nehmen. Er sagt, dass sein Arm nicht zu kurz ist um zu helfen; das habe ich schon oft erlebt. Wenn ich ehrlich meine Anliegen vor ihm ausbreite, ist er gerne bereit zu helfen und überhöhte Ziele nach unten zu korrigieren.»

Gelassenheit sei ebenfalls wichtig. Wenn das Ziel einmal nicht erreicht werde, sei dies nicht schlimm. «Schlimm ist, wenn man liegen bleibt. Umfallen nicht tragisch, es ist das Aufgeben, das zum Scheitern führt.»

* Die Bibel, Philipper, Kapitel 2, Vers 13

Wie ein Haus

Michael Burger vergleicht eine Ernährungsumstellung mit dem Bau eines Hauses. «Wer ein Haus baut, träumt von eigenen vier Wänden, einem Garten, einem Platz wo es einem wohl ist. Man investiert Zeit und Kraft. Genau so kann man seine Gesundheit handhaben, sich Zeit nehmen, fachliches lesen und investieren; weil man sich wohl fühlen will in der eigenen Haut.» Man könne sich Ziele aufschreiben umsetzen, wie etwa «zweimal Salat zu sich nehmen vor dem Mittag- und Abendessen.»

Habe man einen solchen Traum, falle der Verzicht nicht mehr so schwer. Und auch Erfolge sollen festgehalten werden. «Wie ein Bauherr, der den Verlauf des Baus mitverfolgt.» Erfolge bei einer anderen Ernährung können sein, dass man weniger Müde ist oder weniger Kopfschmerzen hat. «Fällt man in eine Krise, kann man an dem festhalten, was bereits gutes entstanden ist.» Daran könne man sich ermutigen und nicht aufgeben. «Wenn jemand ein Haus baut, kommt es ihm nicht in den Sinn, aufzuhören, bloss weil etwas schiefging.»

Gemüse fürs junge Gemüse

Kinder und Gemüse, manchmal scheinen sich diese Beiden abzustossen, wie zwei gleichpolige Magnete. Stefanie Burger (10) erzählt, wie man der jungen Generation für gesundes Essen gewinnen kann: «Meine Eltern gestalteten Gemüseteller, eine Peperoni war der Mund, eine Karotte wurde als Nase hingelegt und zwei Gurkenscheiben waren die Augen. Aus Mayonnaise wurde das Haar oder sonst eine Dekoration geformt. Das hilft, man isst das Gemüse so viel lieber.»

* Vitapower bietet Schulung und Beratung in Ernährungsfragen, publiziert Fachartikel und Bücher und führt einen Reformversand.

Webseiten:
www.vitapower.ch
www.infovita.ch

Datum: 30.12.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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