Ist das ein Gott der Liebe?

Das war mir bisher noch nicht begegnet …

Kann ein Gott der Liebe das zulassen? Gedanken nach einem Rundgang in einem Heim mit behinderten Kindern.
Gott ist die Liebe

Ich habe schon viel Not gesehen und gehört, aber das war mir bisher noch nicht begegnet: Menschen, meist Kinder, mit unvorstellbaren Behinderungen. Mein Begleiter führte mich durch die verschiedenen Räume des Pflegeheims. «Über hundert Personen werden bei uns betreut», erzählte er mir. «Bei dem einen steht die geistige Behinderung im Vordergrund, andere sind stärker körperlich behindert.»

«Jesus liebt dich!?» – ich erschrak

Etwa vierzig Kinder konnten nur mit einer Sonde ernährt werden, andere mussten durch Kanülenatmen. Ein Raum nach dem anderen wurde geöffnet. Ein Mädchen, das ohne Augen geboren wurde, versuchte tastend herauszufinden, wer das Zimmer betreten hatte. Ein anderes sass zusammengekrümmt auf dem Boden und reagierte kaum. Es wurde jahrelang von der Mutter in einem dunklen Verschlag gefangen gehalten. Jedes Kind hatte seine Geschichte. Da fällt mein Blick auf einen Spruch an der Wand. «Jesus liebt dich!» steht da. Fast bin ich erschrocken. Mein Blick wandert hin und her. Hier die kranken Kinder, dort der Spruch von der Liebe Jesu – lässt sich das überhaupt zusammenbringen?
 
Lange denke ich darüber nach. Ich stelle mir Jesus vor. Wo war er, als er über diese Erde ging? War er den kranken und leidenden Menschen nicht näher als den anderen? Ob das nicht auch für diese Kinder gilt? Ob Jesus ihnen nicht besonders nahe ist? Wieder und wieder muss ich sie ansehen. Hinter jedem kranken Körper und jedem kranken Geist verbirgt sich eine Person, die so wertvoll ist, dass Jesus sein Leben für sie hergab.

Und dann sah ich ...

Und plötzlich rückt die Zukunft Gottes in meinen Blick: « ... Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gott wird alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei.» (Die Bibel, Offenbarung, Kapitel 21, Vers 4)
Allmählich begreife ich, was das heisst: eine lebendige Hoffnung. Was wäre diese Welt ohne den neuen Himmel und die neue Erde? Wie sollte ich von der Liebe Gottes predigen, wenn es nicht auch die Zukunft Gottes gäbe? Und langsam beginne ich, froh zu werden. Ich freue mich über Jesus, der uns weder träumen noch resignieren lässt. Er ruft uns auf, Boten seiner Liebe und damit Wegweiser zu einer neuen Welt zu sein.

Selten habe ich Menschen so empfänglich für Liebe gefunden wie hier. Selbst die Kinder, die fast nicht zu leben schienen, reagierten deutlich, wenn man sie streichelte oder mit ihnen sprach. Ihre Augen begannen zu strahlen und spiegelten etwas wider von der Sehnsucht nach der Liebe und Geborgenheit Gottes.
 
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von TextLive zur Verfügung gestellt.

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Datum: 23.11.2011
Quelle: Textlive

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