Wie soll man mit der Ankunft von Jesus umgehen?

«Wie soll ich dich empfangen, und wie begegn' ich dir?» Ja, wie denn am besten? Mindestens «alle Jahre wieder» singt man dieses Adventslied von Paul Gerhardt. Gemeint ist damit: «Wenn du, Jesus, zu mir kleinem Menschlein kommen willst .... boah, dann muss ich mich irgendwie drauf einstellen. Aber wie am besten?»
Advent

Ja, wie gehen die Leute mit dem Advent um, mit der Zeit vor der Ankunft von Jesus?

1. Man lässt die Welt des Glitzerns und Blinkens wohlwollend auf sich zukommen.
«Schaut doch ganz nett aus, so eine Festbeleuchtung in der Fussgängerzone und so ein beleuchteter Baum im Freien, noch dazu mit Schnee drauf. Je kälter die Tage, desto wärmer wird einem ums Gemüt. Über die roten Kletterpuppen kann man geteilter Meinung sein, aber die vielen Lichter haben schon etwas Heimeliges an sich.»

Kann man so sehen. Aber «empfangen» tu ich damit allenfalls eine Portion Wohligkeit.

2. Man schaut, dass man den ganzen Betrieb so gut, wie's geht, hinter sich bringt.
«Jedes Jahr das gleiche Gerenn', und alle wollen sie schnell noch 'was von einem. Und haben dabei sogar noch recht: Bis Ende Jahr muss einfach die Arbeit fertig werden, und wenigstens um Weihnachten herum sollte man sich mal wiedersehen.»

Ja gut, aber wen oder was «empfange» ich auf diese Weise? Mein eigenes schlechtes Gewissen, weil es auch diesmal nicht anders war, oder vielleicht ein wenig Anerkennung für meine Mühen? Aber sonst nicht allzu viel ...

3. Wieso überhaupt mitmachen? Ab in den Süden, zu Freunden oder in die lichterlose Stube.
«Sollen die anderen doch rennen und fühlen, was und wie sie wollen. Mich geht das nichts an; ich klinke mich da aus. Mit mir nicht mehr!»

Nicht-Empfangen als Tugend? Zu oft leer ausgegangen und keinen Sinn im Ganzen finden können? Kann sein. Aber ein leeres Herz wird nicht dadurch voller, dass man sich mit der Leere abfindet.

Auf den bisherigen Wegen kommen wir also nicht weiter, wenn wir Jesus «empfangen» wollen, ihm im Gebet des Herzens und in den Erfahrungen des Alltags «begegnen» wollen.

Und genau dieses Scheitern ist unser Glück.
Es ist ein Glück, dass wir eben nicht im voraus wissen, wie genau er uns begegnet.
Es ist ein Glück, dass wir fragen «Wie soll ich mich denn darauf einstellen, mir das vorstellen?»
Es ist ein Glück, dass wir diese Sehnsucht nicht gleich mit einer eigenen Antwort erschlagen.

Denn jene Frage aus dem Lied ist vielleicht nur als Gebet gemeint. Damit wir in genau dieser Haltung dann wirklich «empfangen» - ihn, den lebendigen Gott, der wieder Mensch werden will. Nur diesmal an und in mir selber.

Link zum Thema:
Das Weihnachtsdossier von Jesus.ch

Datum: 25.12.2008
Quelle: Jesus.ch

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