«Cristo per tutti» im Tessin

«Viele sind neugierig und sogar neidisch auf unseren Glauben»

Stefan Peterhans koordiniert den Neustart von «Cristo per tutti» (Christus für alle) im Tessin und erzählt an der Jubiläumsfeier von «Christus für alle» und «Every Home for Christ» am 3. Dezember in Bern von seinen Erfahrungen bei der Verteilung der «Faccia a Faccia»-Zeitung und wie die Gemeinden im Tessin dadurch verändert wurden.
Stefan Peterhans

Livenet: Stefan Peterhans, Sie haben mit «Faccia a Faccia» die erste italienischsprachige Verteilzeitung der Schweiz initiiert und koordiniert. Wie verlief die Verteilung im Tessin und in Norditalien?
Stefan Peterhans: Die Zeitung kam bei Pastoren und Christen gut an. Sie fanden es schön, so eine Zeitung auf Italienisch zu haben. Einige Menschen kamen zu mir und sagten, dass unser Dienst sehr wichtig sei. Die Verteilung lief so gut, dass nach wenigen Monaten von den 50'000 gedruckten Zeitungen keine mehr übrig blieb, deshalb beschlossen wir, weitere 50'000 Exemplare zu drucken. Es gab und gibt immer noch grossen Enthusiasmus und Freude zum Verteilen dieser Zeitschrift. Mitgeholfen haben 17 Gemeinden, die über das ganze Tessin (Bellinzona, Locarno, Lugano, Mendrisio) verteilt sind. Auch einige Deutschschweizer haben während ihres Urlaub fleissig verteilt. Durch diese Arbeit sind wir froh, immer wieder zu sehen, dass Christen aus verschiedenen Hintergründen zusammen kommen, um gemeinsam zu evangelisieren, und das schafft mehr Einheit unter den Christen.

Für Italien haben wir extra 20'000 Exemplare gedruckt und zum Teil verteilt. Wir sind dabei, Gemeinden zu kontaktieren, um sie für dieses Projekt zu gewinnen. Ein Pastor aus Ferrara beispielsweise, der auch einen christlichen Verlag leitet, fand unsere Arbeit sehr wichtig, so dass er versprochen hat, uns zu helfen, indem er seine Kunden auf unser Angebot aufmerksam macht.
 
Wie lange ist CFA schon im Tessin aktiv? Was hat sich schon getan in dieser Zeit?
«Cristo per tutti» (CPT) ist seit März dieses Jahres im Tessin aktiv. Unser erstes Projekt war, die Verteilzeitung «Faccia a Faccia» zu erstellen. Erst später fingen wir an, sie mit Hilfe der Tessiner Gemeinden zu verteilen. In dieser Zeit konnten wir sehen, dass viele Menschen sich in der Haus-zu-Haus-Evangelisation engagiert haben.

Das Projekt im Tessin war bekannt mit dem Namen der Zeitung, «Faccia a Faccia». Das war gut, denn so war es den meisten Christen ein Begriff. Dennoch wollte ich mehr als nur eine Zeitung erstellen; ich wollte von Anfang an die Haus-zu-Haus-Evangelisation fördern. Aus diesem Grund fing ich an, über CFA zu reden und war unter anderem bei der Tessiner Pastorale (eine Vereinigung von 17 Gemeinden), um das Projekt vorzustellen und die Pastoren für die Haus-zu-Haus-Evangelisation zu gewinnen. Diese Begegnung war sehr erfolgreich und schaffte die Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit.

Wie offen ist das Tessin für das Evangelium?
Das Tessin ist ein katholischer Kanton und nicht immer ein einfaches Gebiet. Auch wenn viele Menschen nicht mehr in eine traditionelle Kirche gehen, merkt man immer wieder, dass ihre Kenntnisse über den christlichen Glauben stark beschränkt sind. Trotzdem sind viele Menschen neugierig auf die Botschaft des Evangeliums. Viele sagen sogar, dass sie auch ein wenig neidisch auf unseren Glauben sind. Wir versuchen immer wieder, über die Liebe Gottes zu reden und das hilft sehr. Leider wollen viele nicht ihr «altes» Leben loslassen. Das ist ein wichtiges Gebetsanliegen, dass mehr und mehr Menschen eine klare Entscheidung für Jesus machen.

Was hat Sie in Ihrer Zeit bei CFA am meisten bewegt und herausgefordert?
Am meisten hat mich herausgefordert, dass ein Tag nur 24 Stunden hat. Spass beiseite... Da ich nur Teilzeit für dieser Projekt arbeiten kann und eine andere Arbeitsstelle habe, kann es manchmal etwas viel werden, aber Gott zeigt immer einen Weg, wie ich alles schaffen kann.

Ich hatte immer den Eindruck, dass Christen aus dem Tessin nicht gern evangelisieren. Mit dieser Tätigkeit durfte ich mit viel Freude erkennen, dass viele Menschen in ihrer Freizeit stark in die Evangelisation involviert sind und ein Angebot wie «Cristo per tutti» vielen Menschen hilft, mehr und mehr ihren Dienst zu tun.

Zum Thema:
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Datum: 26.11.2016
Autor: Anja Janki
Quelle: Livenet

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